CDA-Kreisverband Coesfeld auf Sommertour in Senden

Die Christlich-Demokratische-Arbeitnehmerschaft (CDA) im Kreis Coesfeld hat sich während ihrer diesjährigen Sommerbereisung in Senden eingehend mit dem Thema „Fachkräftemangel“ auseinandergesetzt. Gemeinsam mit dem CDA-Bezirksvorsitzenden und CDU-Landtagsabgeordneten, Wilhelm Korth, machten sie sich zunächst ein Bild von der derzeitigen Situation der ausländischen Saisonarbeitskräfte auf dem Hof Grothues-Potthoff. Die Geschäftsführer Elmar und Alexander Grothues machten deutlich, dass die „mobilen Beschäftigen“ einen wichtigen Teil der Wettbewerbsfähigkeit sichern. Bürokratische Hürden und hohe Datenschutzmaßnahmen, wie etwa bei der Rentenversicherung der Beschäftigten, seien für die Unternehmer und Landwirte jedoch unverhältnismäßig hoch.

Allen Anwesenden waren sich einig, dass die regionale Vermarktung von Lebensmitteln mehr Unterstützung erfahren müsse – sowohl vom Einzelhandel als auch vom Verbraucher. „Die Selbstversorgungsrate von Lebensmitteln, insbesondere im Obstanbau, könnte in Deutschland um ein Vielfaches höher sein, als es derzeit der Fall ist“, befand Geschäftsführer Elmar Grothues. Angesichts des harten Preiskampfes im Lebensmitteleinzelhandel, werden insbesondere Obst und Gemüse immer häufiger aus dem Ausland importiert. „Das Schälchen Heidelbeeren aus Peru für 1,99 Euro ist im deutschen Handel längst Standard – trotz langem Transportweg und der dortigen katastrophalen Wasserknappheit“, so Grothues. 
Eine weitere Station der Sommertour war der Besuch des DRK-Familienzentrums Langeland. In der Kindertageseinrichtung stellten die Erzieherinnen und Erzieher sowie der DRK-Ortsvorsitzende, Alfred Holz, die pädagogische Arbeit vor und machten gleichzeitig auf den derzeitigen Fachkräftemangel im Erziehungswesen aufmerksam: „Das Berufsbild des Erziehers hat sich in den vergangenen Jahren massiv gewandelt, die Arbeitsbedingungen wurden jedoch nicht angepasst“, so eine Pädagogin. Längst gehe es nicht mehr allein um die Betreuung der Kinder. Durch die Übermittagsbetreuung agieren die Erzieher beispielsweise auch als Köche. Ebenso nehme der bürokratische Aufwand viel Zeit in Anspruch. Diese Mehrfachbelastung der Erzieher führe dazu, dass der Bildungs- und Förderungsauftrag vermehrt zu kurz komme. „Die normale Arbeit am Kind geht somit immer weiter verloren“, stellten die Erzieher fest. Eine Aufstockung des Personals sei längst überfällig, jedoch war allen Anwesenden bewusst, wie schwer die derzeitige Fachkräftegewinnung, insbesondere im Pflegebereich, sei. 
Dies wurde den Teilnehmenden der CDA-Sommertour auch durch den anschließenden Austausch mit den Mitarbeitern der Caritas-Tagespflege in Senden widergespiegelt. Jolanthe Sielenkemper, Leiterin der neuen Tagespflege am Grete-Schött-Ring, erörterte im gemeinsamen Austausch die Maßnahmen für eine zukunftsfähige Pflege. Neben der Forderung nach mehr Personal und der deutlichen Entlastung der Pflegekräfte hob sie insbesondere die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege hervor. Um dem Pflegenotstand zu begegnen, sei außerdem eine gewisse „Imagepflege“ der Pflegeberufe notwendig: „Der Pflegeberuf ist so breit gefächert und vielfältig“, erläuterte Sielenkemper. Zudem setze die Caritas bereits auf Ausbildungsprogramme und Traineeship, um ausländische Fachkräfte, beispielsweise aus Indien, zu gewinnen. 
Die Mitglieder der CDA sind als sozialer Flügel der CDU vor allem in der Sozialpolitik tätig und beschäftigen sich mit Themen wie dem Arbeitsmarkt, der Rente und Pflege. Durch die diesjährige Sommertour der Vereinigung konnten erneut viele Eindrücke und Anregungen für die politische Arbeit im Kreis Coesfeld und in Düsseldorf gewonnen werden.